Preisentwicklung von Strom und Gas
Die Preise für Strom und Gas befinden sich weltweit auf Rekordhoch
Energie ist seit Anfang 2021 deutlich teurer geworden. Das gilt für Erdgas wie auch für Strompreise und es kommt zu drastischen Preiserhöhungen. Die steigenden Beschaffungspreise führen dazu, dass Energieversorger die Energiepreise an die aktuelle Situation anpassen müssen. Das bedeutet für Sie als Verbraucher eine enorme finanzielle Belastung. Wir haben für Sie Energiespartipps zusammengestellt, damit Sie Ihren Energieverbrauch so gering wie möglich halten können.
Lesen Sie hier, warum und wie sich die Preise entwickelt haben.
Informationen zum Beschaffungsmarkt und Preisschwankungen
Wo kauft ein Energieversorger Gas und Strom ein? Warum haben kurzfristige Schwankungen bei den Beschaffungspreisen keinen direkten Einfluss auf den Strom- und Gaspreis?
Die Antworten darauf gibt’s in unserer Video rund um den Energiemarkt.
Im Jahr 2020 war der Erdgaspreis noch niedrig
Anfang des Jahres 2020 sah die Preisentwicklung für Erdgas noch anders aus. Als zu Beginn der Pandemie Industrie und Gewerbe die Produktion herunterfuhren, gingen die Gaspreise in den Keller und Verbraucher:innen profitierten von sinkenden Gaskosten.
Gaspreisentwicklung: Kehrtwende zu Jahresanfang 2021
Die Kehrtwende kam Anfang 2021 mit der rasanten Erholung der Weltwirtschaft. Eigentlich eine erfreuliche Nachricht. Auf dem Energiemarkt führte das allerdings dazu, dass durch die starke Steigerung der Nachfrage die Preise anstiegen.
Durch Kälte und Hitze hoher Verbrauch und leere Speicher
Lange, kalte Winter in Europa, Asien und den USA lassen den Gasverbrauch in 2021 ebenfalls rapide steigen, die Speicher leeren sich und die Gaspreise an der Börse gehen weiter nach oben. Auch Hitzewellen wie in Brasilien sind dafür verantwortlich, denn der Strom für Kühl- und Klimaanlagen wird auch in Gaskraftwerken erzeugt.
Reduzierung der russischen Gaslieferung treibt Preis noch weiter in die Höhe
Denn aufgrund der erheblichen Kürzung der russischen Gaslieferungen über Nord Stream 1 fehlt es an großen Mengen Gas. Aktuell muss deshalb das Gas anderweitig am Markt beschafft werden, was wiederum zu sehr hohen Beschaffungspreisen und damit zu Preissteigerungen für die Kunden und Kundinnen führt.
Wenig Gas auf dem Weltmarkt im Jahr 2021
Zugleich stand dem hohen Verbrauch auch noch ein geringes Angebot an Gas gegenüber. Warum das? Zum einen gingen die amerikanischen Lieferungen von verflüssigtem Erdgas deutlich zurück. Und zum anderen kam aus den Niederlanden weniger Erdgas als gewöhnlich.
Sie möchten sich die Preise ganz genau ansehen? Wir haben die Entwicklung der Beschaffungspreise für Strom & Gas anhand von Grafiken zusammengestellt.
Teure Stromproduktion aus Erdgas
Auch im Stromhandel befinden sich die Strompreise weltweit aktuell im Höhenflug. Deutliche Preistreiber sind die CO2-Preise, die aus Klimaschutzgründen eingeführt wurden und die Stromerzeugung verteuern. Die Betreiber von Gaskraftwerken müssen über den Kauf von Emissionszertifikaten ihren CO2-Ausstoß kompensieren. Im Jahr 2021 hat die Stromerzeugung aus Erdgas ca. 25 % zum Endpreis beigetragen. Im Jahr 2022 sind es schon 37 %.
Hohe Nachfrage und geringes Angebot
Bereits im März 2021 hat sich gezeigt, dass die Nachfrage nach Strom deutlich gestiegen ist. Zum einen hat die Industrie nach der Corona-Krise wieder ihre Kapazitäten aufgebaut und mehr produziert und zum anderen hat sich die Nachfrage durch Privatpersonen erhöht, die - bedingt durch die Krise - mehr Zeit zuhause verbracht haben. Außerdem sind die Kohlepreise auf einem Rekordhoch, da die Trockenheit und Dürre in Deutschland zu einem niedrigen Flusspegelstand führt und es damit zu Einschränkungen bei der Kohleverschiffung kommt.
Energieversorger müssen Strom zu höheren Preisen einkaufen
Hier haben sich die Preise an der Börse seit Jahresanfang 2022 verachtfacht. Der Preis an der Börse richtet sich immer nach der teuersten Herstellungsart, um kurzfristig die Nachfrage zu bedienen. Das ist wiederum der Strom aus Gaskraftwerken.
Sinkende Beschaffungspreise für Strom & Gas im Oktober 2022
Zum Jahresanfang 2022 stiegen die Gaspreise um mehr als das Siebenfache. Gleichzeitig kam es auch bei Strom aufgrund von Windflauten und wenig Wasserkraft, sowie Einschränkungen beim Kohletransport zu starken Preisanstiegen. Im Oktober 2022 zeichneten sich sinkende Beschaffungspreise für Strom- und Gaspreise ab.
Das sind gute Nachrichten! Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die aktuellen Preise im Vergleich zum Oktober 2020 noch immer eine Steigerung von horrenden 1150 % beträgt.
Die Auswirkungen auf Endkundenpreise sind sehr unterschiedlich und abhängig von der jeweiligen Beschaffungsstrategie des Energieversorgers. Weitere Informationen gibt es in unserem Video zur Strom- und Gasbeschaffung.